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Eröffnung des Dokumentationszentrums Filipowa in Bad Niedernau

  • Donauschwaben
  • 10. Juli
  • 2 Min. Lesezeit

Ein neuer Ort des Erinnerns und der Begegnung für die donauschwäbische Gemeinschaft



Im Rahmen der traditionellen Wallfahrt der Donauschwaben an Christi Himmelfahrt fand am 29. Mai 2025 in Bad Niedernau auf Einladung des St.-Gerhards-Werks ein besonderer Höhepunkt statt: die feierliche Eröffnung des neuen Dokumentationszentrums Filipowa. Das Zentrum widmet sich der Geschichte der Donauschwaben mit Bezug zum gleichnamigen Ort in der heutigen Vojvodina (Serbien) mit besonderem Fokus auf die Ereignisse während und nach dem Zweiten Weltkrieg.


Würdige Eröffnung durch Erzbischof Dr. Robert Zollitsch

Eröffnet wurde das Dokumentationszentrum im Anschluss an die Wallfahrtsmesse durch den emeritierten Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, der selbst aus Filipowa stammt. Gemeinsam mit Pfarrer Klaus Rapp segnete er die Räumlichkeiten und gedachte dabei auch der vielen donauschwäbischen Familien, deren Schicksale hier dokumentiert werden. Die Eröffnung stieß auf große Resonanz bei den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern.

 

Ein Ort für Geschichte, Erinnerung und Perspektiven

Die Ausstellung wurde über Jahre hinweg vom Ehepaar Kupferschmidt inhaltlich und konzeptionell vorbereitet. Sie vereint persönliche Erinnerungsstücke, historische Dokumente, Fotografien und gerettete sakrale Objekte – darunter Statuen aus der 1967 abgerissenen Kirche von Filipowa. Diese eindrucksvollen Zeugnisse schaffen einen lebendigen Zugang zur Geschichte der donauschwäbischen Gemeinde.


Die einzelnen Räume widmen sich verschiedenen Themen: der Ansiedlungsgeschichte in der Batschka, dem Leben in Filipowa bis 1945, den dramatischen Ereignissen der Nachkriegszeit – insbesondere der Internierung in Lager wie Gakowo oder Rudolfsgnad – sowie der späteren Integration der Donauschwaben in Deutschland. Eine eigene Abteilung würdigt das jahrzehntelange Engagement der Vertriebenen für den Erhalt ihrer Kultur und ihres Glaubens.

 

Erinnern über Generationen hinweg

Im Anschluss an die Ausstellungseröffnung traf sich die jüngere Generation im von Pfarrer Rapp initiierten „Café der Nachgeborenen“. Hier konnten sich Nachkommen der Vertriebenen über familiäre Geschichten austauschen und eigene Fragen an die Vergangenheit stellen. Dabei wurde deutlich, wie wichtig der generationenübergreifende Dialog für eine lebendige Erinnerungskultur ist.

 

Ein wichtiger Ort der Erinnerung

Mit der Eröffnung des Dokumentationszentrums Filipowa hat das St.-Gerhards-Werk einen bedeutenden Beitrag zur Bewahrung und Weitergabe donauschwäbischer Geschichte geleistet. Bad Niedernau ist damit ein wichtiger Gedenkort geworden – für Erinnern, Austausch und Begegnung über Generationen hinweg.

Die nächste Wallfahrt nach Bad Niedernau findet am 14. Mai 2026 statt.

 

Mehr Informationen zur Arbeit und den Veranstaltungen des St.-Gerhards-Werks: Website St.-Gerhards-Werk e.V.


Von Thomas Dapper

 

 
 
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