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Ein halbes Jahrhundert genealogischer Leidenschaft

  • Donauschwaben
  • 22. Okt.
  • 2 Min. Lesezeit

Jubiläumsfeier in Sindelfingen würdigt 50 Jahre AKdFF




Wer seine Wurzeln kennt, versteht die Geschichte – und manchmal sogar sich selbst ein bisschen besser. Seit nunmehr fünf Jahrzehnten widmet sich der Arbeitskreis donauschwäbischer Familienforscher e.V. (AKdFF) dieser Aufgabe: die Spuren donauschwäbischer Familien zu sichern, Namen und Geschichten lebendig zu halten. Zum 50-jährigen Bestehen feierte der Verein nun einen Festakt im Haus der Donauschwaben in Sindelfingen – ein Tag voller Rückblicke, Anerkennung und Zuversicht.


Ein halbes Jahrhundert Spurensuche

„Familienforschung ist mehr als das Sammeln von Daten – sie ist ein Stück Identität“, betonte die Vorsitzende Dr. Hertha Schwarz in ihrer Begrüßung. Sie erinnerte an die Anfänge des Arbeitskreises in den 1970er-Jahren, als einige wenige Enthusiasten begannen, verstreute Dokumente, Kirchenbücher und Erinnerungen zusammenzutragen. Heute ist daraus ein europaweit vernetztes Forschungszentrum geworden, dessen Publikationen und Ortsfamilienbücher in Archiven und Privatbibliotheken gleichermaßen geschätzt werden.


Auch die Grußredner würdigten die Leistung der Familienforscher. Raimund Haser MdL, Vorsitzender des Vereins Haus der Donauschwaben, hob hervor, dass genealogische Arbeit zugleich Kulturarbeit sei – „ein Dienst am kollektiven Gedächtnis“. Der Sindelfinger Oberbürgermeister Markus Kleemann betonte die enge Verbundenheit zwischen Stadt und Donauschwaben, während Jürgen Harich, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Donauschwaben, den AKdFF als „verlässlichen Partner zwischen Wissenschaft und Gemeinschaft“ bezeichnete. Des Weiteren gratulieren Dr. Kornél Pencz, Obmann des Arbeitskreises ungarndeutscher Familienforscher, Dr. Alexander Weber, stellvertretender Präsident der genealogischen Vereinigung Familia Austria sowie Nikolaus Türk.


Von der Geschichte in die Zukunft

Den Höhepunkt der Veranstaltung bildete der Festvortrag von Dr. habil. Mathias Beer über die Entstehung der donauschwäbischen Volksgruppe – ein Thema, das Wissenschaft und donauschwäbische Identität kunstvoll verband. Musikalisch umrahmten Werke von Mendelssohn und Brahms den Nachmittag, deren harmonischer Wechsel von Nachdenklichkeit und Aufbruchsstimmung das Jubiläum klangvoll widerspiegelte.

Der Festakt brachte Mitglieder, Forscher, Vertreter aus Politik und Kultur sowie viele Wegbegleiter zusammen – ein lebendiges Zeugnis dafür, dass Familiengeschichte weit mehr ist als ein Blick in alte Bücher. Sie ist Begegnung über Generationen hinweg.


Ein lebendiges Erbe

Mit dem Jubiläum blickt der AKdFF nicht nur auf fünfzig Jahre intensiver Arbeit zurück, sondern auch nach vorn. In einer Zeit, in der digitale Archive und internationale Kooperationen neue Möglichkeiten eröffnen, bleibt das Ziel das gleiche: das donauschwäbische Erbe zu bewahren, zu dokumentieren und weiterzugeben.


Von Jürgen Harich



Wie lebendig dieses Engagement ist, zeigt auch der neue YouTube-Kanal des AKdFF, auf dem alle Beiträge des Festakts abrufbar sind: www.youtube.com/channel/UCUN08CnUb7cssnr5ab6NvHQ

 
 
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