4. Heimattreffen der HOG Mramorak in Sindelfingen
- Donauschwaben
- 17. Sept.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 18. Sept.
Ein Fest der Gemeinschaft, Erinnerung und Kultur
Beim vierten Heimattreffen der Heimatortsgemeinschaft Mramorak im Haus der Donauschwaben in Sindelfingen wurde die Verbundenheit der ehemaligen Dorfbewohner und ihrer Nachfahren deutlich sichtbar. Das Treffen fand am 26. Juli 2025 in einer festlichen und herzlichen Atmosphäre statt und zeigte, wie lebendig das kulturelle Erbe der Mramoraker Gemeinschaft ist.
Die alte Heimat ruft
Gerhard Harich begrüßte als Vorsitzender die zahlreichen Gäste. Vom diesjährigen Motto „Die alte Heimat ruft!“ ausgehend schlug er den Bogen zur Herkunft, zu den eigenen Wurzeln und der eigenen Kindheit jener, die tatsächlich noch in Mramorak geboren wurden. Gleichzeitig machte er deutlich, dass der „Ruf der alten Heimat“ auch die nächste Generation und weitere Generationen zu erreichen vermag: Mramoraker Familiengeschichte endet nicht mit dem Tod der Erlebnisgeneration, sie hallt nach und bleibt lebendig - auch in den Nachgeborenen.
Gottesdienst und spirituelle Momente
Der Tag begann mit einem feierlichen Gottesdienst, der die Gemeinschaft spirituell stärkte und die Verbundenheit mit der Heimat und den Traditionen betonte. In Bezug auf das diesjährige Motto fand Pfarrer Jakob Stehle berührende Worte: „Irgendwie höre ich eine Stimme, die mir zuflüstert: Vergiss nicht den Ort, wo Du geboren wurdest! – Denke an die, die dort gelebt haben, dich geboren und aufgezogen haben, nach dir schauten, in den Kriegstagen und im Hungerslager bei Dir waren, Dich beschützt und gerettet haben!“ An den Gottesdienst schloss sich der Gang zum Lichthof an, um dort den umgekommenen Landsleuten zu gedenken. Die HOG Mramorak und die ebenfalls anwesende HOG Gašinci gedachten ihrer Toten mit einem Gebet und Kranzniederlegungen.
Ehrungen und Grußworte
Thomas Dapper, 2. Vorsitzender der HOG Mramorak und stellvertretender Vorsitzender im Bundesverband der Donauschwaben, informierte über die Absicht, die wertvollen Kulturschätze des Dorfes zu digitalisieren, um das kulturelle Erbe zu bewahren. Zuvor hatte er gemeinsam mit Gerhard Harich die Auszeichnung und Würdigung der neuen verdienten Ehrenmitglieder mitgestaltet.
Jürgen Harich, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Donauschwaben und Präsident des Weltdachverbands, richtete ebenfalls Grußworte an die Anwesenden. Er lobte die HOG Mramorak als eine der aktivsten und lebendigsten Heimatortsgemeinschaften, die trotz des Trends des Auflösens solcher Gemeinschaften ideenreich in die Zukunft schreitet.
Kulturelle Highlights und Video-Beiträge
Es wurden Beiträge gezeigt, die die Geschichte der Donauschwaben und der Mramoraker skizzieren. Diese Videos waren beeindruckend und informativ und unterstrichen die Bedeutung des kulturellen Erbes. Gerhard Harich präsentierte auch Bilder von der neuen Mramoraker Heimatstube in Spaichingen. Des Weiteren zeigte er Fotoaufnahmen seiner Mramorak-Reise aus dem Jahr 2023. Bei vielen der Anwesenden wurden beim Betrachten der Fotomotive Erinnerungen wach. Mit großem Interesse folgten die Besucherinnen und Besucher der vielschichtigen fotografischen Revue.
Musikalische Unterhaltung und Tanzvorführungen
Nach dem Mittagessen sorgte die Musikkantengruppe „Darowarer Dorfschwaben“ für schwungvolle Unterhaltung. Sie spielte zum Tanz auf und animierte die Gäste, das Tanzbein zu schwingen. Ebenso trug die seit über 60 Jahren bestehende Donauschwäbische Tanzgruppe aus Gomaringen mit ihren schwungvollen Darbietungen zur Unterhaltung bei. Besonders hervorzuheben ist die Präsentation eines Csárdás, der nach und nach das Tempo steigerte und schließlich in einer wilden Fahrt endete – ein echtes Highlight des Nachmittags.
Abschluss und Ausblick
Das Treffen war eine wertvolle Gelegenheit, Erinnerungen auszutauschen, die Gemeinschaft zu stärken und die Bedeutung des kulturellen Erbes zu betonen. Es zeigte, dass die Mramoraker trotz der Herausforderungen des Wandels ihre Traditionen lebendig halten und den Zusammenhalt fördern. Es war ein gelungenes Fest, das die Verbundenheit zur Heimat und das Engagement für die Zukunft erneut unter Beweis stellte.
Von Kurt Dapper














